Nachhaltige und optimale Waldbewirtschaftung
Klimaschutz und Mehrwert durch CO2-Zertifikate

Der Wald ist nicht nur Lebensraum, sondern erfüllt auch die vier wichtigen Funktionen aus dem Forstgesetz, nämlich die Wohlfahrts-, Schutz-, Nutzungs- und Erholungsfunktion. Im Zuge des Klimawandels gewinnt ein Teil der Wohlfahrtsfunktion, nämlich die Speicherung von CO2 aus der Atmosphäre zunehmend an Bedeutung. Durch die Photosynthese sind Pflanzen und vor allem Bäume bis dato die effizientesten CO2-Absorber.

Das Vorarlberger Start-Up-Unternehmen „Tree.ly“ hat eine digitale Plattform entwickelt, um genau dieses CO2-Speicherpotenzial zu optimieren und zu vermarkten. Dabei bringt Tree.ly Waldbesitzer, Zertifizierungsstellen, Käufer sowie Behörden zusammen und sorgt dafür, dass die Waldbesitzer – zusätzlich zum Holzeinschlag – fair für ihre Klimaschutzleistungen entlohnt werden.

Auf Basis der Auswertung von Satellitenbildern mit Hilfe von künstlicher Intelligenz entwickelt Tree.ly ein exaktes Messverfahren für Biomasse und CO2-Bindung im Wald. Das ambitionierte Ziel heißt, zukünftig auch Kleinwaldbesitzern derartige CO2-Projekte einfach und ohne Investitionskosten zu ermöglichen. Die Methodik beruht auf der ISO Norm 14064-2 und unterliegt der strengen Prüfung durch den international anerkannten Zertifizierer, dem TÜV Nord. Somit gehören aufwendige Forstinventuren der Vergangenheit an und werden durch modernste Fernerkundungstechnologien ersetzt.

Die neu gegründete Forstbetriebsgemeinschaft Klostertal – mit einer Waldfläche von 1.448 ha – unter der Leitung von Förster Ing. Martin Bertsch sowie Betriebsleiter BSc. Michael Klien wurde auf diese innovative Plattform von Tree.ly aufmerksam. Nach mehreren Gemeindesitzungen entschied sich die FBG Klostertal ein Waldklimaschutz-Projekt gemeinsam mit Tree.ly umzusetzen. Am 1. Februar 2022 erfolgte mit Unterzeichnung des Vertrags der Start des Projekts, wobei die ersten Zertifikate mit Beginn des Jahres 2023 generiert werden können. Die Bedingung dafür ist, dass die FBG Klostertal über die nächsten 30 Jahre ihren Holzvorrat auf der Waldfläche bei mindestens 392 m³/ha hält. Ab nächstem Jahr soll mit den zusätzlichen Einnahmen die wichtige Schutzfunktion für den Talboden Klostertal und die damit verbundene aufwendige Pflege der Wälder auch in Zukunft sichergestellt werden. Damit können wir unsere Wälder optimal an den Klimawandel anpassen. Aufgrund der Hanglagen erfolgt die Waldbewirtschaftung, insbesondere der qualitativ hochwertigen Fichten, unter besonders herausfordernden Bedingungen. Die zukünftig lukrierten Mehreinnahmen sollen für noch bessere Ernteverfahren Verwendung finden.

Mit diesem Projekt leistet das Klostertal einen wertvollen und messbaren Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel!